Dies ist ein weiterer Versuch von mir, den Horror und die vollkommene Unn\xF6tigkeit des Krieges in eine Geschichte fassen. Krieg f\xFChrt niemals zu etwas, auf jeder Seite gibt es nur Leid und Tot. Niemand gewinnt. Jeder verliert, allen voran diejenigen, die mit dem Krieg nichts zu tun haben wollen (so zum Beispiel Zivilisten). Alle Charaktere und die Story sind (C) von Rash_Ktah. Fragen, Meinungen, Lob, Tadel und Flames k\xF6nnen an Rash_Ktah@Wolfs-den.de gerichtet werden.
Unschuld
Der Schornstein explodierte in einem Schauer aus Steinsplittern und Staub.
Der ohrenbet\xE4ubende L\xE4rm klingelte in Dykes Ohren, als dieser sich seitlich von dem Explosionsherd wegwarf.
Er rollte sich \xFCber das halbschr\xE4ge Dach ab und kam in einer fliessenden Bewegung wieder auf die Pfoten. Die Bewegung weiterf\xFChrend ging er in die Hocke, hastete einige Schritte vor und warf sich dann nahe dem Ende des Daches auf den Bauch. Langsam schob er sich voran.
Sein Atem ging langsam, sein Puls war vollkommen ruhig.
F\xFCr eine Sekunde bewegte er seinen Kopf aus der Deckung, blickte in die Tiefe unter ihm. Sein kortikales Implantat surrte und observierte.
Dann riss er seinen Kopf zur\xFCck in Sicherheit, als die Regenrinne \xFCber die er sich eben gerade noch gebeugt hatte, von Granatgeschossen getroffen wurde und in einem Funkenregen in die Tiefe st\xFCrzte, einen Teil des Daches mit sich rei\xDFend.
Dyke drehte sich auf den R\xFCcken und schob sich langsam das Dach hinauf, bewegte sich immer von einer Deckung zur n\xE4chsten.
Zwischen zwei hoch aufragenden Schornsteinen kam er zur Ruhe, pr\xFCfte sein Armimplantat und startete sein Diagnostikprogramm.
Keine schweren k\xF6rperlichen Verletzungen, keine biomechanischen Sch\xE4den. Ein d\xFCnnes Grinsen legte sich in Dykes w\xF6lfisches Gesicht.
Sein kortikales Implantat hatte die Statusberechnungen mittlerweile abgeschlossen und projizierte die Daten auf Dykes organisches Auge. Die Strasse unter ihm war voll von feindlichen Einheiten, 5 Mann der leichten Infanterie, 3 schwer bewaffnete Marines und zumindest ein gepanzerter Angriffsbot. Die statistische Daten wurden eingeblendet und offenbarten Dyke eine \xDCberlebenschance von nur 2% im Falle eines direkten Angriffs. Er w\xFCrde es nicht \xFCberleben sie anzugreifen, ebenso wie er sterben w\xFCrde, wenn sie ihn hier oben zu fassen bekommen w\xFCrden.
Dyke rief seinen Missionsplan auf. Die Daten wurden auf sein Auge geworfen und er blinzelte ungewollt. Rote Texte zeugten von der vollkommen verpatzten Mission, die nur wenige Minuten hinter Dyke lag.
Es hatte ein einfacher Infiltrationsauftrag werden sollen. Ein Auftrag, f\xFCr den Leute wie Dyke eigens erschaffen und modifiziert worden waren. Die Zerst\xF6rung der feindlichen Unterst\xFCtzung durch die Verbreitung von Chaos und die Sabotage von vitalem Kriegsger\xE4t. Dyke war wie im Missionsplan angegeben p\xFCnktlich durch ein Hovercraft in den Grenzen dieser Stadt abgesetzt worden und hatte sich durch das Ausschalten mehrerer Patroullien bis in das Zentrum der Stadt vorgearbeitet, wo er auf weitere allierte Saboteure treffen sollte. Sie waren nicht erschienen, wohl aber der Kampftrupp des Feindes, der Dyke nach einem kurzen Feuergefecht auf dieses Dach hatte fl\xFCchten lassen.
Sein kortikales Implantat sendete dauerhaft auf der Notruffrequenz seines Hauptquartiers, aber Dyke bekam weder eine Best\xE4tigung f\xFCr seine misslungene Mission, noch andere Informationen von Seiten seiner Auftraggeber.
Er deaktivierte die optische Missionstabelle und rief die Aufstellung seiner verbleibenden Munition auf. Es stand nicht gerade gut, er war untermunitioniert. Sie hatten ihn mit weniger Gewicht in die Mission geschickt, damit das Hovercraft mehr Waffen und Ausr\xFCstung an die im Feld k\xE4mpfenden M\xE4nner liefern konnte.
Dyke schloss sein organisches Auge und knurrte dumpf. Tief in sich f\xFChlte er ein ihm vormals unbekanntes Gef\xFChl. Keine Angst. Nein, dieses Gef\xFChl hatte man ihm genetisch genommen. Es war Einsamkeit, die sich in seinem Magen ausbreitete und ihn unvermittelt schlucken lies.
Mit einem Surren aktivierten sich seine Implantate und leiteten speziell auf seinen K\xF6rper zugeschnittene Drogen in seine Blutbahn, aktivierten seine Muskeln und Sehnen, befreiten seinen Geist von Zweifeln.
Ein kleiner metallener Beh\xE4lter flog in einem hohen Bogen und begleitet von einer d\xFCnnen wei\xDFen Rauchfahne auf das Dach, prallte von einem Schornstein \xFCber Dyke ab und rollte dann das Dach hinab auf ihn zu.
Dyke sprang auf auf kontrollierte dabei mit einem Auge die Konfiguration seines Armimplantates. Das andere Auge beobachtete die Granate, sein Kortikalimplantat berechnete die Zeit zur Explosion.
Dyke warf sich hoch, sein Arm fuhr in einem difizilen Halbkreis herum und suchte ein Ziel, seine Handfl\xE4che deutete von seinem K\xF6rper weg. Dann schoss ein winziges Projektil aus seiner Handfl\xE4che, zog eine Monofilamentschnur hinter sich her. Das Projektil flog in einem leichten Bogen \xFCber die Gasse unter Dyke und schlug dann in gut 10 Meter Entfernung in dem gegen\xFCberliegenden Dach ein.
Mit einem Knurren begann Dyke das Dach, auf dem er sich noch immer befand, hinabzulaufen, seine Pfoten l\xF6sten dreckige Dachziegel aus ihrer Verankerung. Die Granate kam hinter ihm an einer Ventilations\xF6ffnung zum Liegen. Sein Kortikalimplantat warnte mit auf seine Augen projizierten Texten vor einer Explosion.
Dyke hielt den Atem an, stie\xDF sich kraftvoll ab. Das Dach explodierte hinter ihm in einem rotgl\xFChenden Feuerball, die Druckwelle erwischte ihn hei\xDF im R\xFCcken, trieb seinen Sprung aber nur noch weiter. Das Gewinde in Dykes Arm surrte mechanisch, als es ihn auf das andere Dach zog. Er verzog sein Gesicht, Blut lief \xFCber seine Handfl\xE4che.
Er sah die Gestalten unter sich, f\xFChlte ihre \xDCberraschung. Sie blickten zu ihm hinauf, sahen ihn in einem unglaublichen Sprung \xFCber sich hinwegsetzen. Nur die gepanzerten Arme des Angriffsbots hoben sich langsam, die in ihnen montierten schweren Maschinengewehre begannen sich surrend zu drehen.
Dyke erreichte das andere Dach, seine Pfoten gruben sich tief in die br\xFCchigen Dachziegel.
Er hastete voran, riss das Seil, welches noch immer aus seiner Handfl\xE4che ragte, mit einem schmerzhaften und harten Ruck heraus.
Das Dach, auf welchem er sich nun befand, war flacher und kleiner als das des anderen Hauses, welches auf der anderen Stra\xDFenseite nun in Flammen stand, und bot nur durch diese flache Ebene ein wenig mehr Deckung als das andere. Aber er konnte und durfte hier nicht verweilen, sie w\xFCrden ihn auch hier zu fassen bekommen.
Sein Kortikalimplantat warnte ihn mit blitzenden Texten vor einer ballistischen Gefahr, sein organisches Auge schmerzte.
Ein massives Stakkato aus schweren Stahlmantelgeschossen lie\xDF die Dachseite hinter ihm in einem Schauer aus Dreck und Staub explodieren, Querschl\xE4ger pfiffen heulend an ihm vorbei und schlugen krachend um ihn herum im Stein des Daches ein.
Dyke ignorierte die grellen Warntexte seines Implantates und hastete von den Sch\xFCssen weg auf das andere Ende des Daches zu. Granateinschl\xE4ge lie\xDFen das Dach hinter ihm erbeben. Druckwellen rasten \xFCber ihn hinweg und versengten sein Fell.
Er rannte weiter, sein Blick richtete sich voran auf ein weiteres Haus, welches von fr\xFCheren Bombardements der allierten Truppen schwer gezeichnet war. Es befand sich gut 12 Meter von seinem Dach entfernt, lag aber tiefer. Sein Armimplantat konnte noch kein weiteres Seil verschiessen, so teilte es ihm sein Kortikalimplantat jedenfalls mit.
Dyke knurrte. Eine weitere Explosionswelle raste \xFCber ihn hinweg, riss ihn nahezu von den Beinen. Seine bionischen Verteiler spritzten Dosis um Dosis der aufputschenden Drogen in seinen K\xF6rper, erhoben seinen Geist von seinem K\xF6rper.
Er konnte sich laufen sehen. Seine schwarze Kampfkleidung zerrissen, sein Fell verbrannt. Geifer flog aus seinem Maul. Sein organisches Auge war halb geschlossen.
Dann sprang er, stie\xDF sich mit einer unvorstellbaren Kraft ab und jagte in die Tiefe. Eine Flammenwand erhellte das Dach hinter ihm lodernd.
Ein Fenster raste auf ihn zu. Er wollte seine Arme heben, sein Gesicht sch\xFCtzen. Zu langsam...
Sein Kopf durchschlug das Fenster, sein K\xF6rper kollidierte mit dem schweren Rahmen, wurde unkontrolliert wirbelnd in den dahinterliegenden Raum geschleudert.
Sein Kopf schlug an einen h\xF6lzernen St\xFCtzpfeiler, sein Geist wurde von einer schwarzen Welle aus Schmerz hinweggesp\xFClt.
*
7 Min., 32 Sek., 33 Sek., 34 Sek., 35 Sek., ...
Langsam kehrte Dykes Bewusstsein in seinen K\xF6rper zur\xFCck.
Die Augen geschlossen und am Boden liegend sp\xFCrte er nur Schmerzen. Sie waren \xFCberall in seinem K\xF6rper.
Mit einem schwachen Gedankenbefehl aktivierte er sein Kortikalimplantat. Es sendete verzerrte Informationen an sein bionisches Auge. Rote Warntexte erf\xFCllten die Dunkelheit seines Inneren.
Sein linker, unbewaffneter, Arm war an 3 Stellen gebrochen und w\xFCrde auf lange Zeit nicht wieder einsetzbar sein.
Sein rechtes Bein war angeknackst, w\xFCrde aber bei nur leichter Beanspruchung weiterverwendet werden k\xF6nnen.
Sein organisches Auge war unbrauchbar.
Unbrauchbar? Langsam bewegte Dyke seinen unverletzten Arm unter seinem K\xF6rper hervor und tastete mit seinen schmerzenden Fingern nach seinem Gesicht. Er fuhr \xFCber seine Schnauze und f\xFChlte Blut. Dann erreichte er sein organisches Auge und erstarrte in der Bewegung. Ein scharfer Glassplitter steckte schr\xE4g in seinem Auge und hatte es zerst\xF6rt. Mit einer kurzen Bewegung zog Dyke den Splitter heraus. Ein unglaublicher Schmerz durchzuckte seinen K\xF6rper und lie\xDF ihn Blut spucken. Er f\xFChlte nach seinem Auge. Sekunden vergingen. Dann senkte er seine Hand. Sie ballte sich zur Faust. Blut trat aus ihr hervor, als sich seine Krallen tief in seine Handfl\xE4chen bohrten.
Mit einem schmerzerf\xFCllten Grollen erhob er sich langsam und aktivierte die Sichtform, die ihm sein bionisches Auge gew\xE4hrte.
Rote Gitterlinien bildeten sich vor ihm, als das mechanische Auge die Umgebung zu scannen begann. Aus diesen Gitterlinien bildete sich der schematische Aufbau eines vollgestellten Dachzimmers. Kisten und anderes Ger\xFCmpel f\xFCllten den recht gro\xDFen Raum aus. Sein Blut, welches in seiner Ansicht in einem hellen gr\xFCn leuchtete, klebte an dem St\xFCtzpfeiler vor ihm, am Boden und an dem zerborstenen Fenster. Ein Check in der Datenbank seines Missionsrekorders offenbarte ihm, dass er gut 8 Minuten ausser Gefecht gesetzt gewesen war. Wenn der Feind nach ihm gesucht hatte, war ihm mittlerweile bekannt, dass Dyke nicht auf dem Dach umgekommen war. Sie mussten ihn also noch suchen. Sie w\xFCrden ihn finden.
Schritte!
Dyke warf sich herum und riss seinen Waffenarm nach oben. Ein stechender Schmerz und ein taubes Gef\xFChl in seiner Kopfgegend warnten ihn sofort eindringlich, \xE4hnliche ruckartige Bewegungen in Zukunft zu unterlassen.
Die Schritte n\xE4herten sich seiner Position. Treppen. Ein weiterer Zugang zu diesem Dachboden!
Dyke ging in einer langsamen und wohlbedachten Bewegung hinter einigen Kisten in Deckung und entsicherte die in seinem Arm angebrachte Waffe. Er hatte nur wenig Munition, aber er w\xFCrde sein Leben so gut verteidigen, wie es ihm m\xF6glich w\xE4re.
Sein Atem ging ruhig. Sein Blick war in die Richtung gerichtet, aus der seine k\xFCnstlich und genetisch verst\xE4rkten Ohren die Schritte vernahmen. Es waren leichte Schritte. Ein Scout?
Dann ein weiteres Ger\xE4usch, eine T\xFCr, die ge\xF6ffnet wurde.
Pl\xF6tzlich blitzte ein orangeroter Kegel in Dykes Sicht auf und verwirrte seine internen Sensoren. Er zog sich einige Zentimeter tiefer in seine Deckung zur\xFCck, aktivierte sein optomechanisches Zielsystem.
Er z\xE4hlte die Sekunden, hob langsam seinen Waffenarm. Seine Handfl\xE4che war in Richtung der Ger\xE4usche gerichtet. Sein Blut schien wie gl\xFChende Lava in seinen Adern zu sein.
Unvermittelt konnte Dyke die Gestalt erkennen, die die Schritte verursacht hatte.
Ein junges M\xE4dchen erschien in seinem Blickfeld. Seine Sensoren zeichneten sie gut genug, so dass er erkennen konnte, dass sie nicht \xE4lter als f\xFCnf oder sechs Jahre alt sein konnte. Es war eine L\xFCchsin, sein Sichtsystem berechnete soeben ihre genauen Daten. Sie trug ein dreckiges und zerschlissenes Nachthemd und eine Menschenpuppe.
In ihrer Hand lag eine Taschenlampe. Der daraus geworfene Lichtkegel wanderte langsam durch den Raum. Dann erlosch er, als das M\xE4dchen sich auf eine der t\xFCrnahen Kisten setzte und die Taschenlampe abschaltete.
Dyke beachtete sie nur teilweise, er achtete mehr auf den orangerot schimmernden Schein, der aus dem Treppenhaus schien, aus dem das junge M\xE4dchen den Dachboden gerade betreten hatte. Ein Fluchtweg. Nur das M\xE4dchen behinderte seine Flucht. Sie k\xF6nnte Alarm schlagen...
Langsam zielte Dyke auf das M\xE4dchen. Ein Schuss, sie w\xFCrde nichts sp\xFCren. Er jedenfalls versp\xFCrte nichts. Das Fadenkreuz seines Zielsystems legte sich auf ihren Kopf, seine Sehen spannten sich an.
"Nein, hier ist nichts."
Dyke hielt inne.
Das M\xE4dchen hob die unterhalb des Torsos abgerissene Menschenpuppe vor sich und l\xE4chelte sie an.
"Ich hab dir doch gesagt, Mutter hat nur wieder Ratten geh\xF6rt."
Dyke starrte auf das M\xE4dchen. Ihre Stimme war hell, klar. Voller kindlicher Unschuld.
Das M\xE4dchen lie\xDF den Menschentorso hin und her wackeln. Sie l\xE4chelte ihn an.
Dyke hielt den Atem an. Das Fadenkreuz wanderte erneut auf ihren Kopf zu.
"Nein, ich wei\xDF nicht, wann wir wieder spielen gehen d\xFCrfen."
Die Stimme des M\xE4dchens war nun traurig.
"Mami sagt, wir d\xFCrfen nicht raus, weil dort die b\xF6sen M\xE4nner Krieg spielen."
Sie blickte ihre Puppe ernst an.
"Ob du auch Krieg spielen darfst? Nein, Papi ist doch auch schon da. Er ist bestimmt ein Held."
Sie warf ihre Puppe mehrmals in die Luft und fing sie wieder auf. Dabei machte sie brummende Ger\xE4usche, einem Hovercraft nicht un\xE4hnlich.
"Er ist jetzt Pilot bei den Roten Krallen, wei\xDFt du? Er ist bestimmt der Anf\xFChrer."
Das M\xE4dchen l\xE4chelte.
Dyke senkte seinen Arm ger\xE4uschlos. Die Roten Krallen. Diese Einheit des Feindes war vor gut zwei Wochen vollst\xE4ndig in einem massiven Panzergefecht vernichtet worden. Dieses M\xE4dchen w\xFCrde ihren Vater nie wieder sehen.
"Wenn er wiederkommt, bringt er uns bestimmt was Sch\xF6nes mit!"
Das M\xE4dchen lachte hell. Sei wirbelte ihre Puppe herum und kicherte dabei.
Dyke starrte sie nur an.
Pl\xF6tzlich ert\xF6nten erneut Schritte im h\xF6lzernen Treppenhaus. Schwere Schritte.
Dyke schreckte auf.
Das M\xE4dchen sah auf, blickte zu der T\xFCr und hielt ihre Puppe dabei mir beiden Pfoten fest.
Die Schritte n\xE4herten sich. Mindestens 4 Personen. Dykes Kortikalimplantat sandte unschl\xFCssige Informationen in sein Sichtfeld. Bewaffnete M\xE4nner. Dyke roch Blut aus den unteren Etagen. Sie hatten die Hausbewohner lautlos get\xF6tet, um ihn \xFCberraschen zu k\xF6nnen.
Die Schritte stoppten. Dykes Implantat meldete Funk\xFCbertragungen in direkter N\xE4he.
Verdammt, der Bot!
Mit einem ohrenbet\xE4ubenden Heulen brach der schwere K\xF6rper des feindlichen Angriffsbots durch die \xE4u\xDFere Mauer des Dachbodens. Gl\xFChende Antriebsturbinen hielten ihn dabei in der Luft. Mit einem mechanischen Schnappen landete die 2 Meter hohe Kampfmaschine in dem Raum und aktivierte ihre rotgl\xFChenden Scannerstrahlen.
Das M\xE4dchen sprang vollkommen erschreckt auf und schrie, hielt ihre Puppe an sich gedr\xFCckt.
Der Bot wandte sich um, seine schwer bewaffneten Arme schwenkten mit ihm. Die rotgl\xFChenden Strahlen legten sich auf den K\xF6rper des M\xE4dchens und verharrten dort.
Sie schrie. Aus dem Treppenhaus wurde dreckiges Gel\xE4chter laut. Die Gewehre des Bots aktivierten sich surrend und begannen sich zu drehen.
Mit einem w\xFCtenden Knurren sprang Dyke aus seiner Deckung hervor und sprintete, Kisten und Ger\xFCmpel ausweichend, auf den Bot zu. Sein K\xF6rper sandte Schmerzen aus, um ihn zu stoppen, aber er wehrte sich gegen sie.
Die Sensoranlage, der Kopf des Bots, drehte sich auf Dyke zu, die Scannerstrahlen l\xF6sten sich von dem K\xF6rper des M\xE4dchens und steuerten auf den sprintenden Wolf zu.
Dyke streckte seine Handfl\xE4che aus und feuerte Schuss um Schuss auf den mechanischen K\xF6rper des Bots ab, die Projektile prallten aber nur heulend ab und schlugen in die Decke und den Boden ein.
Es reichte aber aus, den Bot zu verwirren. Die Gewehre, sie noch immer auf das M\xE4dchen gerichtet gewesen waren, schwenkten langsam herum. Zu langsam. Dyke erreichte die Maschine und sprang sie heulend an. Seine unverletzte Klauenhand legte sich um die Sensoren des Bots und riss diese in einer harten Bewegung ab. Funken spr\xFChten. Dyke feuerte mehrere Schuss in den nun ungesch\xFCtzten Hals des Bots, dann sprang er seitlich von der Maschine fort, in Richtung des wimmernden M\xE4dchens.
Als er das M\xE4dchen erreichte, brach der Bot Funken spr\xFChend zusammen und krachte hart auf den Boden. Dieser hielt das enorme Gewicht der Maschine nicht aus und brach, der Bot st\xFCrzte mehrere Stockwerke tief. Die nur Augenblicke sp\xE4ter ert\xF6nende Explosion k\xFCndete von der Vernichtung der Maschine.
Dyke hatte keine Sekunde gewartet. Er war auf das M\xE4dchen zugehastet und hatte sich an ihm vorbei auf die T\xFCr zu geworfen. Aus dieser waren in dem Augenblick, in dem der Bot zu Boden gegangen war, mehrere bewaffnete Feinde erschienen.
Sie hoben ihre Waffen, wollten feuern, aber Dyke nutzte seinen Schwung und warf sich gegen sie. Er kollidierte genau mit ihnen, konnte sie nicht verfehlen.
Zusammen mit den vollkommen verdutzten Soldaten krachte Dyke in das Treppenhaus. Sein angeknackstes Bein brach, ebenso die morschen Treppen unter der zu Boden fallenden Gruppe.
Alles um Dyke herum drehte sich.
Er sah die verschreckten Gesichter von seinen Feinden.
Er sah das splitternde Holz.
Als sein Kopf am Boden aufschlug und sein Leben im Takt seines schw\xE4cher werdenden Herzschlages aus seinem K\xF6rper zu sprudeln begann, blickte er nach oben.
Durch das zerst\xF6rte Treppenhaus konnte er bis nach oben zum Eingang des Dachbodens blicken.
Das M\xE4dchen blickte auf ihn hinab, ihre Puppe an sich gedr\xFCckt. Eine Tr\xE4ne l\xF6ste sich aus ihren Augen, fiel in die Tiefe.
Dyke war bereits Tot, als die Tr\xE4ne seinen K\xF6rper traf. Ein L\xE4cheln in seinem Gesciht.
Ende.